Workshop: „Gar lächerlich?“ Adbusting mit Polizei und Militär. So, 14.3. 16h

Anlässlich des Tages gegen rassistische Polizeigewalt am 15. März und dem Tag der politischen Gefangenen am 18. März hat das Bündnis „Gemeinschaftlicher Widerstand“ zu Aktionen aufgerufen. Wir beteiligen uns mit einem Internet-Workshop und berichten, wie Adbuster*innen mit veränderten Werbepostern Polizei, Militär und Geheimdienste kritisieren, und wie diese sich anschließend mit Überreaktionen lächerlich machen. Es wird unterhaltsam, denn wir zeigen jede Menge Aktionsbilder und die Highlights aus unseren Akten-Archiv und parlamentarischen Anfragen.

2019 sah die Welt für Adbuster*innen nicht besonders rosig aus. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) nannte im „Verfassungsschutzbericht“ veränderte Werbeplakate, die Gewalt und Rassismus bei der Polizei kritisieren, in einem Atemzug mit Angriffen auf Beamte. In 2018/19 waren beklebte Werbeplakate mindestens viermal Thema im Terror-Abwehrzentrum GETZ. Das LKA Berlin ging mit mindestens fünf Hausdurchsuchungen und zehn DNA-Analysen gegen das Verändern von Werbung vor. Ihre Befürchtung: Adbusting mache die Behörden „gar lächerlich.“

2021 ist davon nichts mehr geblieben: Adbusting steht nicht mehr im VS-Bericht. Denn dem Bundesinnenministerium doch aufgefallen ist, dass das Verändern von Werbeplakaten nicht gewalttätig ist. Der Verfassungsschutz Berlin nennt Adbusting eine „unverfängliche Aktionsform“. Die Berliner Behörden meldeten keine weiteren Adbustings an das Terrorabwehrzentrum. Die meisten Berliner Ermittlungsverfahren versandeten, ein Gerichtsprozess endete mit Einstellung. Die Staatsanwaltschaft Berlin stellte mehrmals klar, dass es nicht strafbar ist, wenn man eigene Poster in Werbevitrinen hängt. Und trotz viel mehr Adbusting-Aktionen, die die Polizei, Militär und
Geheimdienste kritisierten, gab es in 2020 keine Hausdurchsuchungen und DNA-Analysen deswegen.

Wir zeigen mit vielen Aktionsbildern, wie es Adbuster*innen mit kreativen Plakat-Aktionen,
parlamentarischen Anfragen, Aktenstudium und rotzfrecher Öffentlichkeitsarbeit gelangt Militär, Polizei und Geheimdienste zu kritisieren und Adbusting quasi nebenbei zu entkriminalisieren.

Wann?
Sonntag, 14.3.2021 um 16h

Wo?
Im Internet. Den Link schicken wir nach der Anmeldung rum.

Anmeldungen?
Bitte an plakativ@riseup.net. Wir schicken den Link dann rum.

Mehr Veranstaltungen und Aktionen des Bündnisses „Gemeinschaftlicher Widerstand“ zum Tag gegen rassistische Polizeigewalt am 15.3. und dem Tag der politischen Gefangenen am 18.3. finden sich hier:

https://gemeinschaftlich.noblogs.org/demo-berlin-19-03-21/#Termine

Der Demoaufruf des Bündnisses „Gemeinschaftlicher Widerstand“ für Freitag, den 19.3. U Turmstr. 17.30:

https://gemeinschaftlich.noblogs.org/demo-berlin-19-03-21/