Beschäftige sie, sonst beschäftigen sie dich!
Wir sind ein loser Zusammenschluss von Leuten, die Kreativprotest und offensive Öffentlichkeitsarbeit bei Repression gegen Adbuster*innen zusammenbringen. Gefunden haben wir uns rund um den bundesweit ersten Gerichtsprozess gegen eine*n Adbuster*in in Berlin im Herbst 2019. Dort haben wir gemeinsam Öffentlichkeitsarbeit gemacht. Dem*der Angeklagte*r wurde vorgeworfen, u.a. Adbustings gegen den Rechtsruck und Rassismus aufgehängt und miese Arbeitsbedingungen bei H&M angeprangert zu haben.
Das Ziel war der Öffentlichkeitsarbeit war, Legitimationsdruck auf das Gericht aufzubauen. Schließlich ging es um politisch motivierte Veränderungen von Werbeplakaten! Gleichzeitig wollten wir die Berliner Presse für den Prozess interessieren. Das Ergebnis hat uns beeindruckt: Trotz ernormen Ermittlungsaufwands seitens der Behörden (mehr als 1.500 Seiten Akte) wurde das Verfahren eingestellt. Offenbar haben die rechtsdrehenden Schreibtischtäter*innen da dermaßen viel reingeschrieben, was straftrechtlich keine Relevanz hatte.
Diesen Schwung haben wir seither für parlamentarische Anfragen auf Landes- und Bundesbene genutzt, um mehr über die Repressionsbemühungen des Staates zu erfahren und die exekutive Gewalt gleichzeitig in Erklärungsnot zu bringen. Dickster Fisch in unserem Netz ist zurzeit außerdem eine Verfassungsklage, die wir zusammen mit Prof. Dr. Mo El-Ghazi und Prof. Dr. Fischer-Lescano in Karlsruhe eingereicht haben.
Denn wir finden diese Form des kleinstmöglichen Vandalismus‘ mit der größtmöglichen Wirkung gegen gesellschaftliche Missstände wie Rassismus, Sexismus, staatlicher Gewalt und Ausbeutung eine legitime Form der ideologischen Selbstverteidigung – die selbstredend unter die ach-so-heilige Kuh der ‚Meinungsfreiheit‘ fällt und entsprechend behandelt gehört.
Uns eint der Glaube daran, dass man Repression am besten mit kackendreister Gegenöffentlichkeit begegnet. Denn ohne Druck und Kontrolle machen Behörden einfach immer so weiter…